"Alles ist erlaubt"

Zehn Jahre Posaunenchor, Spezialist für Sicherheit in der Holzbearbeitung, Gründungsmitglied der Coverband „Spirit of Santana“, Sozialpädagoge, Tischlermeister – Tim Kliem hat eine breite Vergangenheit: beruflich und musikalisch. Seit 2005 ist der 46-Jährige freiberuflich kreativ. In erster Linie als Musiker, der „aus einer Horde unterschiedlicher Menschen eine Rhythmusgruppe macht“.

„Am liebsten wäre ich eine multiple Persönlichkeit, die gleichzeitig fünf bis sechs Instrumente spielen kann“, sagt der Musiker. Auf fünf bis sechs Instrumente kommt er zwar locker, allerdings eben nicht gleichzeitig. Vielseitig und vor allem musikalisch flexibel ist er trotzdem. Kann schon sein, dass der Musiker auch mal einen Shanty im Samba-Groove anstimmt. „‘Das gehört so‘ gibt es bei mir nicht.“ Seine Devise: „Alles erlaubt!“

Der Wahl-Flensburger ist in Nordfriesland aufgewachsen, hat schon als Kind Schlagzeug gespielt und sich beim Auftritt einer Samba-Band von der Energie und dem Groove anstecken lassen. Seit 2005 ist er als Leiter der Trommelschule Policia do Samba und „Kapellmeister“ der gleichnamigen Auftrittsband meist mit Trillerpfeife im Mund anzutreffen. In den vergangenen Monaten war allerdings wenig möglich. „Im Sommer 2020 konnten wir zumindest vorübergehend proben, und wir hatten einen Auftritt am Strand“, bilanziert er.

Also überlegt er, welche neuen musikalischen Projekte er anstoßen möchte, probiert neue Instrumente und neuerdings auch seine Singstimme für sich aus – und gibt Online-Unterricht. „Menschen brauchen sich gegenseitig. Mit Anfassen. Aber bevor man jetzt gar nichts macht…“ Ende Januar oder Anfang Februar will er einen Bodypercussion-Workshop starten. „Der eigene Körper ist ein vielseitiges Instrument. Jeder hat es zuhause. Und es ist absolut nachbarkompatibel.“


Im ersten Lockdown hat Tim Kliem unter anderem zusammen mit Joachim Freitag von bewegtbild und Timo Class für die "Flensburg liebt Dich"-Kampagne eine Gemeinschafts-Aktion ins Leben gerufen: #homebeat. Die Idee: Wer Lust dazu hat, dreht nach einem vorgegebenen Rhythmus ein kleines Musikvideo von sich. Am Ende werden alle Videos zu einem Clip zusammengesetzt. Auch hier galt „Alles erlaubt!“: Percussion mit dem Kochlöffel auf der Pfanne, Gesang mit Tanz am Strand oder Luftgitarre – ein echtes Gute-Laune-Projekt, an dem sich rund 100 Menschen beteiligt haben.

Inzwischen kramt der engagierte Musiker nebenbei zumindest privat aktuell auch seinen alten Beruf mal wieder raus und gestaltet das Zuhause um, in dem er mit seiner Familie wohnt. Als Tischlermeister und Holztechniker gibt es da immer Projekte, die anliegen. Und vielleicht kommt ja auch dabei noch eine neue musikalische Idee heraus. „Alles geht!“

Hier gibt es klasse Videos der Sambapolizei: 

www.sambapolizei.de


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