„Wenn es einen intensiven Moment zwischen Mensch und Natur einfängt, wenn sich das Tier ungestört fühlt und ich diesen Augenblick zeigen kann.“ Das macht für Sascha Egerland ein gutes Bild aus. Der 41-Jährige hat seine beiden Leidenschaften Fotografie und Natur erleben miteinander verbunden und ist Hobby-Naturfotograf. Es geht ihm dabei nicht nur um gute Bilder: „Wenn meine Fotos dazu beitragen, dass andere Natur schön finden, würde mich das sehr zufrieden machen“ – im Grunde als Beitrag zum Naturschutz.
Schon als Kind stromerte der gebürtige Flensburger durch Wälder und Felder, um Tiere zu beobachten. Jetzt ist er fast jeden Tag in der freien Natur zwischen Flensburg und Schleswig unterwegs, oft am Abend oder früh morgens, gern auch sehr früh morgens. „Viele Tiere in freier Wildbahn sind nachtaktiv und höchstens noch während der Dämmerung zu sehen, da muss man schon rechtzeitig im Wald sein.“ Auch im Winter? „Egal zu welcher Jahreszeit.“
Mal sehen, ob Sascha Egerland dann auch Tierspuren im Schnee lesen kann. Der Test:
1. Kaninchen
2. Marder
3. Fuchs
4. Eichhörnchen
5. Maus oder Ratte
6. Katze
7. Reh
8. Wildschwein
Perfekt, trotz des kleinen Wacklers bei Punkt 5 (es sind die Spuren einer Maus) geben wir 100 Punkte!
Was ist denn so schön an Naturfotografie? „Einfach in der Natur zu sein, zu lauschen und zu beobachten, das ist wie eine Meditation. Und als Bonus gibt es manchmal noch ein gutes Bild dazu.“ Muss aber nicht sein: Sascha Egerland hat schon so fasziniert Rehkitzen beim Spielen zugesehen, dass er das Drücken des Auslösers vergessen hatte.
Manchmal wartet Sascha Egerland mehrere Stunden vor einem Fuchs- oder Dachsbau. Erst dann haben sich die Tiere im Bau an seinen Menschengeruch gewöhnt und zeigen sich. Ist das nicht langweilig? Hört er während des Wartens Musik oder spielt auf seinem Handy? Klare und unmissverständliche Antwort: „Nein!“ Das Einssein mit der Natur sei entspannend und aufregend zugleich.
Etwas, was er auch an seinem Hobby mag: Es ist nicht planbar. „Ich kann ganz entspannt abwarten, was auf mich zukommt. An manchen Tagen landen Dutzende guter Fotos auf der Speicherkarte, an den folgenden zehn Tagen nicht eines.“ Noch gar nicht im Sucher entdecken konnte Sascha Egerland einen Wolf oder ein Wildschwein. Da wäre die Fahrt durch Berliner Außenbezirke ein Tipp, in denen laufen sehr viele Wildschweine durch die Straßen. Für Sascha Egerland wäre das nichts, er will die Tiere nicht in der Stadt oder im Zoo oder einem Wildpark fotografieren, sondern dort, wo auch er sich am liebsten aufhält: in der freien Natur.
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