Ihre SBV-Wohnung im Schleibogen ist nicht nur Wohnung, sondern auch Atelier: „Beides in einem, damit ist für mich ein Traum wahr geworden.“ Ihr Atelier ist nicht irgendein Zimmer in der Wohnung, es ist das größte – und hellste. Künstlerisches Schaffen scheint Lou Noltenius wichtig zu sein. „Malen ist für mich eineKraftquelle, darüber kann ich intensiv meine Gefühle ausdrücken und Eindrücke verarbeiten“, sagt sie. Und die stammen oft aus der Natur.
Die gebürtige Dortmunderin hat in Witten studiert und ist von dort vor vier Jahren mit ihrem Mann nach Flensburg gezogen. In der Stadt selbst und in der „wundervollen“ Umgebung findet sie eine Menge Inspiration – Lichtspiele in den Wäldern, kraftvoll aufgewühltes Wasser oder glühende Sonnenuntergänge.
Sie nimmt auch Auftragsarbeiten an, zum Beispiel die eines Mannes, der mit seiner künftigen Frau aus der Stadt in das Umland Flensburgs gezogen war und seiner Braut als Hochzeitsgeschenk ein Gemälde von Lou Noltenius geschenkt hat: eine stimmungsvolle Silhouette Flensburgs. Oder die Künstlerin drückt mit einer Darstellung Wertschätzung und Dank aus, zum Beispiel für eine ihrer Nachbarinnen, die sich „rührend um den Vorgarten kümmert“, hat sie ein schönes Bild mit einem Vogel gemalt. Malen, so scheint es, ist für Lou Noltenius eine besonders wichtige Ausdrucksform.
„Ich liebe diese Farbenpracht in der Malerei, das Baden in Farben. Damit zum Beispiel die Stimmung während eines Sonnenuntergangs in der Natur in allen Nuancen einzufangen und wiederzugeben: Das macht mich glücklich.“ Und es sei dazu gesagt: Lou Noltenius beherrscht das Malen. Sie hat im Wittener Institut für Waldorfpädagogik Klassenlehrerin für Handwerk und bildende Kunst studiert.
Lou Noltenius kann unterschiedliche Techniken einsetzen und macht dies auch. Oft nutzt sie Acryl-, gern auch Seidenmalfarben, seltener Ölfarben – auch weil damit gemalte Bilder „doch recht stark riechen“ und die Ausdünstungen dann durch die Wohnung wabern. Es gibt von der Künstlerin großformatige Gemälde, Tafelbilder und Postkarten, die sie unter anderem im Unverpackt-Laden „Der Büddel“ in der Angelburger Straße verkauft, oder sie stellt ihre Werke aus, unter anderem im Restaurant „Safran“ und im Kaffeehaus Le Club unter dem Titel „Auf der Suche nach dem eigenen Ich“.
Manche ihrer Werke sind getupft, andere muten mit ihren geometrischen Formen eher wie eine Grafik an, viele ihrer Werke sind abstrakt und intuitiv, manche als Collagen gefertigt. Die nutzt sie auch für ihre ganz eigene Technik: Collagen aus Aquarellfragmenten, die zusätzlich noch übermalt werden.
Einige Werke, die in der Wohnung im Schleibogen hängen, tanzen aus der Reihe: Zeichnungen ihrer Urgroßtante zum Beispiel, die in der Nachkriegszeit einige ihrer Werke gegen Lebensmittel eingetauscht hat, oder Bilder der Flensburger Künstlerin Jennifer Höltken. „Ich male auch gern mit anderen Künstler*innen zusammen, da gibt es hier in Flensburg eine wirklich interessante und lebendige Community“, sagt Lou Noltenius.
Mit einem Klick auf das Foto geht es zu den porträtierten Künstlerinnen und Künstlern: