„Ich hatte zwar früher in der Schule mal Englisch, aber das ist alles etwas abhandengekommen. Heute reise ich gern und viel. Da bin ich wieder darauf angewiesen.“ Aase Osholm ist vor rund einem halben Jahr dazugestoßen zu der Gruppe „coffee & talk“. Viele der anderen sind schon seit vielen Jahren dabei, als sich die Gruppe noch im Café aktiv getroffen hat, der Vorgängereinrichtung unseres SBV-Gemeinschaftshauses 360°.
Wilfried Scheef ist einer von ihnen. Der 82-jährige ehemalige Schiffsingenieur hat in seinem Berufsleben viel englisch gesprochen. Jetzt möchte er einfach seine Sprachkenntnisse erhalten. Zusätzlich zum Kurs verfolgt er Nachrichten auf BBC und CNN. Aufgefrischt wird alles immer wieder im Urlaub. „Es beflügelt, wenn es dann auch alles klappt.“ Andere Teilnehmende haben Verwandte oder Freunde im englischsprachigen Ausland oder selbst eine Zeit lang dort gelebt.
Mit dem Big Ben geht es los
Alle zwei Wochen treffen sie sich in unserem Gemeinschaftshaus. Erstmal wird noch kurz auf Deutsch geschnackt. Sobald der Glockenschlag des Big Ben ertönt – abgespielt vom Handy –, geht es los mit Übungen. Ein bisschen Grammatik, Übersetzung, Hörverständnis und ganz viel Sprechen. „Das Gute ist, dass bei uns niemand ein blödes Gefühl haben muss, wenn er mal etwas falsch macht. Hier wird nicht ständig kritisiert oder korrigiert“, sagt Rudi Rümer.
Die gute Atmosphäre betont auch Britta Zemke: „Wir sind schon eine tolle Truppe. Jeder kann sich so beteiligen, wie er möchte. Keine Lust herzukommen – das kenne ich nicht! Da muss ich schon krank sein oder im Urlaub.“ Während der Einschränkungen in der Coronazeit hat sich die Gruppe sogar privat im Freien getroffen, um nicht zu lange pausieren zu müssen.
Aufgaben und Texte aus „Spotlight“
Niemand will hier noch eine Prüfung bestehen oder legt Wert darauf, perfekt englisch zu sprechen. „Ich finde es einfach gut, wenn ich zum Beispiel jemandem helfen kann, der mich auf der Straße auf Englisch anspricht“, sagt Uwe Wolkenhauer. Zusammen mit Ingrid Brost bereitet er die Übungen vor. Grundlage ist die „Spotlight“, ein englischsprachiges Magazin mit Aufgaben und Texten. „Das Abo für die Zeitschrift und unsere Fotokopien zahlt der SBV. Auch die Räume hier dürfen wir und natürlich auch die vielen anderen Gruppen kostenfrei nutzen. Das wissen wir sehr zu schätzen und ist uns einen großen Dank wert – auch an die aktive und kreative Leiterin des 360°-Hauses, Sandra Seemann“, ergänzt Britta Zemke.
Talkrunde beim Bäcker
Zusätzlich zum Kurs in den 360°-Räumen gibt es in der jeweils kursfreien Woche eine Englisch-Talkrunde im hinteren Raum beim Bäcker im Haus. Uwe Wolkenhauer: „Wir sprechen über aktuelle Tagesthemen, erzählen vom vergangenen Urlaub oder einfach, wie es uns geht. Eine lockere Kaffeerunde eben. Nur auf Englisch.“ Auch in ihrer WhatsApp-Gruppe schreiben die Kursteilnehmenden englisch – meistens zumindest.
Die Gruppe trifft sich immer mittwochs, 10 bis 12 Uhr. Jeden ersten und dritten Mittwoch des Monats wird im 360° geübt, dann jeweils im Wechsel beim Bäcker getalkt. Aktuell ist die Gruppe voll belegt. Wer Interesse hat, kann sich von Sandra Seemann in eine Warteliste eintragen lassen. Kontakt: sseemann@sbv-flensburg.de, Tel 0461 31560-191.